Autoreninterview mit Nicole Gozdek
Hallo meine Lieben.
Letztes Jahr auf der Frankfurter Buchmesse hatte ich das Vergnügen Nicole Gozdek persönlich kennen zu lernen. Dabei nutzte ich natürlich gleich meine Chance und stellte der lieben Autorin ein paar Fragen bzgl. ihres aktuellen Projektes und natürlich auch über “Die Magie der Namen”, welches euch sicherlich bekannt ist.
F: Natürlich war meine erste Frage, wann der 2.Band von “Die Magie der Namen” auf dem markt erscheinen wird.
A: Im Herbst 2017 (Noch sooo lange warten…)
F: Verzähl ein wenig vom zweiten Band. Was erwartet die Leser? Und steht das Cover schon?
A: Band zwei wird einige Überraschungen für die Leser bereit halten, leider darf ich hier nicht mehr verraten. Nein, das Cover steht noch nicht.
F: Schreibst du noch an weiteren Projekten außer an der Fortsetzung zu “Die Magie der Namen”?
A: Ja, natürlich. Ich habe so viele Ideen und die müssen alle raus aus meinem Kopf. Meine weiteren Projekte sind Romantasy Romane und ich freue mich schon sehr darauf. (Ergänzung: Mittlerweile ist ein Roman schon fertig geschrieben.)
F: “Die Magie der Namen” hatte in einem gewissen Punkt für starke Kritik gesorgt. (Achtung Spoiler!!!) Die Szene als die Gefühle von Rustan gegenüber Tirasan “verschwanden” wurde von den Lesern heftig unter Beschuss genommen. Natürlich hatte auch ich mir diesbezüglich Gedanken gemacht und nun würde ich sehr gerne dieses Thema besprechen. Welchen Gedanken hast du hier beim schreiben der Szene verfolgt?
A: (SPOILER!) Ja diese Szene traf bei den Lesern sehr auf Kritik und Unverständnis, dass ist mir durchaus bewusst. Aber ich verfolgte bei dieser Idee einen anderen Hintergrund. Für die Erklärung muss ich jedoch ein wenig ausholen.
Tirasan ist ein Junge, der immer im Hintergrund gestanden ist. Er hatte nur wenige Freunde. Durch die Namensgebung, bei der er einen unbekannten Namen bekommt, ist er sehr verunsichert, denn er ist der einzige in seiner Welt, der nach der Namensgebung immer, wer er ist. Auf der Reise mit Rustan und seinen Freunden und durch die Gefahren, die sie gemeinsam überstehe, entsteht eine sehr enge Freundschaft zwischen dem beliebten Krieger und Tirasan. Im Laufe des Romans geschieht sehr viel und am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Tirasan kann sich auf gar nichts mehr verlasse, die einzige Konstante in seinem Leben ist die Freundschaft mit Rustan, auf die er sich zu hundert Prozent verlassen kann. Als Rustan ihm dann seine Liebe gesteht – die ich zuvor ja nur andeuten konnte, weil die Geschichte aus Tirasans Sicht erzählt wird, der die Zeichen nicht richtig erkennt – muss er jedoch erkennen, dass er eine falsche Vorstellung von ihrer Freundschaft hatte, die ja seine einzige Konstante war. Und er hatte noch keine Zeit dies zu verarbeiten, als er seine Magie ausübt. Als er dann das Bestehende verändert, hält er unterbewusst an seiner Vorstellung von ihrer Freundschaft fest. Es war keine Absicht, darüber hatte er noch nicht einmal nachgedacht. Doch dadurch macht er einen Fehler und beeinflusst Rustans Gefühle für ihn. Rustan vergisst, das er in Tirasan verliebt ist, an seiner Homosexualität ändert sich jedoch nichts. Ich wollte in keinster Weise die Homosexualität schlecht machen oder gar “auslöschen”. Ganz im Gegenteil, ich mag Rustan so, wie er ist. Er ist für mich persönlich der heimliche Held der Geschichte.
F: Manche Leser fragen sich durchaus, wie es so ist als weibliche Autorin aus der Sicht eines männlichen Protagonisten zu schreiben. Stellt dieser Umstand für dich eine Besonderheit dar? Was ist deine Meinung dazu?
A: Ich mache beim schreiben diesbezüglich keinen Unterschied. Auch ein Junge/Mann ist ein Mensch, wie eine Frau/ Mädchen, und alle Menschen haben die gleichen Gefühle. Dadurch fällt es mir auch nicht schwer aus der Sicht eines männlichen Protagonisten zu schreiben.
F: Auf meiner Facebookseite hatte ich die Frage an meine Leser gestellt, welche Fragen sie an dich hätten. Das meiste hab ich nun schon gefragt, aber es gibt eine spezielle Frage, die ich unbedingt noch stellen muss: Wenn du die Wahl hättest, welches Kleidungsstück würdest du sein wollen? (Danke an dieser Stelle für die Idee, Nicci Trallafitti)
A: *lacht* Diese Frage ist wirklich sehr außergewöhnlich und vor allem sehr interessant. Ich bin ein praktisch veranlagter Mensch und denke meine Wahl würde auf eine Jacke fallen. ( Ergänzung aus dem Nachgespräch des Interviews: Diese Frage hat mich noch länger beschäftigt. am Ende habe ich festgestellt, dass ich Socken hätte sagen müssen. Ich gehöre nämlich zu den Personen, die am liebsten bunte Socken tragen. Einfarbig finde ich langweilig, je bunter umso besser.)
F: Nun zu den privateren Fragen. Einige wissen wahrscheinlich, dass du neben dem schreiben auch noch viel liest. Wie vereinbarst du das mit deinem Privatleben? Wie steht dein Mann dazu, dass du der Welt der Bücher so viel Zeit schenkst?
A: Ich bin nicht verheiratet und habe auch aktuell keinen Freund. Aber ich finde es nicht schlimm, dass ich Single bin. Ich habe zur Zeit so viel um die Ohren mit dem Schreiben, dem Lesen und der Arbeit, dass ich gar nicht wüsste, wie das funktionieren sollte, wenn ich dazu auch noch einen Freund hätte. Im Moment fehlt mir dazu die Zeit.
So, das waren nun die Fragen und Antworten des Interviews. Allgemein kann ich noch schreiben, dass Nicole ein sehr liebenswerter Mensch ist, der sich auch für sein Gegenüber interessiert. Fand ich auch sehr toll, da durch ihre Fragen mir gegenüber ein schönes Gespräch entstand, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Noch dazu kommt, dass dies mein erstes persönliches Treffen mit einer Autorin war. An dieser Stell möchte ich mich auf herzlichst bei Nicole Gozdek für das Gespräch bedanken, es war sehr schöne und lustige Zeit.
© Cover: ivi Verlag, Bild Nicole Gozdek
Loading Likes...