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Rezension zu “Schwarzer Horizont” von Ivo Pala

Allgemeine Informationen:

Autor: Ivo Pala
Titel: Schwarzer Horizont
Reihe: Dark World Saga
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: 04.10.2016
Seiten: 392
Preis:
– Print: 14,99 €
– E-book: 12,99 €
ISBN: 978-3426519158

Bewertung: 5/5 Sterne

Inhaltsangabe:

Seit dem Weltendonner geht die Welt zugrunde. Es herrscht ewige Nacht, eisige Kälte und Tod hinter jeder Ecke. Menschen verhungern auf offener Straße, da nichts mehr wächst und gedeiht.
Die Reiche Twyddyn und Milara führen einen erbitterten Krieg um die letzten Ressourcen und den neu entdeckten Kontinent Kutera. Zwischen all diesen Schlachten und Intrigen müssen der Krieger Raymo, die Sklavin Lizia und der Mönch Ash ihrem unbarmherzigen Schicksal trotzen –  oder mit ihrer Welt untergehen.

 

Meine Meinung:

Ivo Pala ist eine Besonderheit für sich. Nicht nur als Autor. Ich bin auf diesen Autor auf der Frankfurter Buchmesse aufmerksam geworden, wie er neben Markus Heitz seine Bücher signiert hat. Mich faszinierte sein Auftreten und ich nahm mir fest vor, mich über seine Werke zu informieren und welche davon zu lesen. So kam es, dass ich an Schwarzer Horizont sehr großes Gefallen fand. Warum? Wegen den drei benannten Charaktere des Klappentextes. Diese Gegensätze, ein Krieger, eine Sklavin und ein Mönch zusammen in einem Buch? Und das, während die Welt dem Untergang geweiht ist? Das musste ich einfach lesen. Und ich bereute es keine Sekunde.
An dieser Stelle möchte ich sogleich dem Verlag meinen Dank aussprechen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Ivo Pala erzählt die Geschichte aus der Dritten Person aus der Sicht des Kriegers Raymon, der Sklavin Lizia und des Mönchs Ash. Zum Schluss tritt noch eine weitere Person in die Erzählung ein, die kurze Passagen aus ihrer Sicht erzählt, doch ich möchte an dieser Stelle wegen der Spoilergefahr nicht verraten, wer dies ist.

“Dunkelheit. Eiseskälte. Vom Frost zerfressene Baumriesen. Abgestorbenes Unterholz, spitz und schar wie Speere. Unheilvolle Stille. Der Moment, in dem man spürt, dass etwas nicht stimmt.”
(Erster Abschnitt, Seite 11)

Mit diesem Abschnitt beginnt die Geschichte, und er fesselte mich vom ersten Wort an. Ivo Pala baute bereits auf der ersten Seite die Spannung in vollen Zügen auf. Er sparte nicht an Beschreibungen und je grausamer und düsterer diese waren, umso besser. Die ersten Kapitel übertrumpften sich gegenseitig in ihrer Grausamkeit und machten mich manchmal richtig sprachlos. Ich muss gestehen, dass dies sicherlich nicht allen Lesern gefallen wird, aber ich persönlich bin davon begeistert. Endlich ein Buch, dass die wahre Grausamkeit der Menschen an das Tageslicht bringt. Sehr faszinierend fand ich, wie die Menschen darauf reagierten, dass die Welt in völliger Dunkelheit verging. Meiner Meinung nach genauso, wie ich es erwartet hätte. Mit Mord, Intrigen, Kriegen und vielen mehr, was einem zum nachdenken anregt. Ivo Pala hat meiner Meinung nach, in diesem Punkte, alles sehr authentisch und nachvollziehbar geschrieben. Bei manchen Passagen musste ich zwangsläufig an Game of Thrones denken. Wer die Serie kennt, weiß wie brutal es dort hergeht, und ungefähr so lässt sich Schwarzer Horizont beschreiben.
Es gab im Buch viele Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Auch hier wurde ich mehr als positiv überrascht. Keine einzige meiner Vermutungen zum Verlauf der Story trat ein.

Die Charaktere Raymon, Ash und Lizia hatten vom ersten Moment an meine Sympathie für sich gewonnen. Raymon und Lizia mehr als Ash, der auf mich stellenweise sehr naiv und unreif wirkte. Raymon ist ein Krieger, der nicht nur weiß, wie er mit seinen Muskeln umzugehen hat. Er ist, meiner Meinung nach, für einen Krieger äußerst intelligent. Eine gefährliche Kombination.
Lizia ist eine Person für sich. Sie wirkt stellenweise auf mich sehr mutig, im nächsten Moment jedoch wieder sehr ängstlich und auch leichtgläubig. Meiner Meinung nach ist sie der Charakter, der vom Schicksal am meisten durch die Geschichte gewirbelt wird. Am Besten gefallen hat mir, dass alle Charaktere hart, aber auch voller schwarzer Humor steckten. Mehr als einmal musste ich lachen.
Dennoch entwickelte sich jeder dieser Figuren im Laufe der Geschichte weiter. Einer wurde härter, der Andere von Zweifel geplagt und der Letzte überraschte mit Wort und Tat. Und doch blieben alle von Hoffnung erfüllt und kämpften um das, was ihnen wichtig erschien.

Das Ende des Buches ist, wie es zu erwarten war, offen gestaltet und lässt auch viele Fragen unbeantwortet stehen. Da Schwarzer Horizont zu einer Reihe gehört bin ich gespannt in wie weit der Autor die Fragen im zweiten Band beantworten wird. Die Spannung der Geschichte blieb bis zur letzten Seite erhalten und ich wünschte mir, ich könnte unverzüglich die Fortsetzung lesen.

Fazit:

Ivo Pala hat es geschafft mich voll und ganz von sich und seiner Qualität als Autor zu überzeugen. Sein Schreibstil ist flüssig lesbar, die Spannung in seinem Buch zerreißt einem die Nerven und dennoch hat man immer wieder das Vergnügen zwischendurch zu lachen. Die Fortsetzung der Dark World Saga (Erscheinungstermin März 2017) möchte ich auf jeden Fall lesen, aber auch für andere Titel bin ich mehr als offen. Ich habe hier mit diesem Buch einen neuen Lieblingsautor des Genre Fantasy entdeckt, und hoffe, dass seine weiteren Werke mich so überzeugen können, wie es Schwarzer Horizont gelungen ist.

© Cover: Droemer Knaur, Bild Ramona Gall

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