Your Book Week

\Meine Charaktere und Ich\ von Janna Ruth

Hallo und Willkommen zum dritten Tag der Your Book Week.

Heute erzählt euch die Autorin Janna Ruth, wie sie mit den Charakteren aus “Ashuan” arbeitet.

Gestern wurden die sechs Hauptcharaktere vorgestellt. Falls ihr das verpasst habt und nachlesen wollt, könnt ihr das HIER machen.


Aufgrund Text und Bild ist dieser Beitrag mit Werbung zu kennzeichnen.

Transparenz: Den Haupttext des Beitrages hat die Autorin selbst geschrieben und zur Verfügung gestellt.


Hach, wo soll ich da anfangen. Meine Charaktere begleiten mich immerhin schon seit über 16 Jahren.

Am Anfang waren wir gleich alt und weil ich damals so schnell geschrieben habe, sind wir gemeinsam erwachsen geworden, haben Abitur gemacht und mit dem Studium angefangen. Was bei mir einige Jahre gedauert hat, schlug sich in Ashuan mit ausgedehnter Schreibzeit nieder, so dass wir irgendwie auch gemeinsam die Liebe fürs Leben gefunden und das erste Kind gekriegt haben. Irgendwie verbindet mich deshalb etwas ganz Besonderes mit den Sechs und sie sind auf ihre digitale Art und Weise ein paar sehr teure Freunde geworden.

Am Anfang hat man ja noch immer irgend so etwas wie Kontrolle über seine Figuren.

Man gibt ihnen Eigenschaften, Verhaltensmuster und gibt ihnen eine Richtung vor und irgendwann wird aus den ganzen Zutaten eine feste Form. Dann kann man dem Charakter zwar neue Situationen vorlegen, aber reagieren können sie im Grunde nur auf die ihre eigene Weise.

Und so kam es, dass meine Lektorin und ich uns mal zusammensetzten und die nächste – ich glaube, es war die vierte – Staffel planten und uns tierisch darüber aufregten, wie doof Lucille eigentlich ist und dass sie sich ja immer selbst in solche Schwierigkeiten bringt. Unmöglich, diese Frau … und irgendwann sahen wir uns an und lachten: Ey, das haben wir uns doch ausgedacht. Ja, schon, aber zu dem Zeitpunkt war Lucille eben auch schon so gefestigt als Charakter, dass sie eben ihr eigenes Ding durchgezogen hat.

Und manchmal – ja, manchmal muss man sich auch von einem Charakter trennen. Und irgendwie entscheiden sie das in 50% der Fälle selbst.

Zwar haben wir uns auch schon mal hingesetzt und gesagt, komm, wir brauchen noch drei Tode in Staffel 3 und haben Leute festgesetzt. Am Ende hat nur einer von ihnen auch tatsächlich sein Leben ausgehaucht. Dafür ist uns ein anderer Charakter von der Schippe gesprungen, der für mich zu den traurigsten Toden der ganzen Serie gehört und ich weiß noch, wie ich dasaß und dachte: „Er ist tot. Nein. Komm, das geht nicht. Das ist zu traurig. Doch nicht so.“ Und dann „Du bist die Autorin, du kannst die Szene doch ändern“, aber das ging nicht. Er war tot und er blieb es auch, weil ein anderer Ausgang gar nicht möglich war.

Das war das einzige Mal, dass ich meine Lektorin richtig überraschen konnte. Aber auch sie meinte, sie hat gehofft und gebangt, aber es war eigentlich von Anfang an bereits klar, dass es so enden würde.

Tja und so bestimmen die Charaktere eben auch bis zu einem gewissen Grad ihr eigenes Schicksal – nachdem man sie mit dem passenden Werkzeug dafür ausgestattet hat. Und ich würde es auch nicht anders haben wollen.

Sehr interessant, wie Janna Ruth ihre Arbeit mit den sechs Charakteren beschreibt.

Besonders gefallen hat mir der Abschnitt über Lucille. Wer denkt schon so über seinen eigen geschaffenen Charakter? Einfach köstlich!

Was mich nun richtig neugierig gemacht hat: Wer den nun gestorben ist. Ich glaube ich muss die weiteren Bücher schneller lesen, damit meine Neugierde besänftigt ist. *lach*

Das wars schon wieder mit dem heutigen Beitrag für die Your Book Week zu “Ashuan” von Janna Ruth.

Schaut morgen unbedingt wieder vorbei!

Morgiges Thema: Autoreninterview mit Janna Ruth

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© Beitragsbild: Ramona Gall / Picsart

© Ornamente: Pixabay.com

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