Rezension zu “Somnia” von Christoph Marzi
Eine besondere Geschichte trifft auf außergewöhnlichen Schreibstil
Allgemeine Informationen:
Autor: Christoph Marzi
Titel: Somnia
Reihe: unabhängig lesbar
Verlag: PIPER
Erscheinungsdatum: Juni 2017
Seiten: ca. 620
Preis:
– E-Book: 12,99 €
– Print: 14,99 €
ISBN: 978 – 3492269971
Inhaltsangabe:
New York, die Stadt die niemals schläft. Seltsame Ereignisse tragen sich zu, Menschen erstarren zu Eis, Kinder verschwinden spurlos, geheimnisvolle Wesen treiben ihr Unwesen auf den Straßen der Stadt.
Scarlet erwacht in einem Park ohne Erinnerungen an ihre Vergangenheit und muss sogleich um ihr Leben bangen. Sie findet Zuflucht bei einer lieben alten Dame, Anthea, die sich unverzüglich um Scarlet kümmert. Doch Anthea ist mehr, als es zunächst den Anschein macht und vor allem weiß sie viele Dinge, die Scarlet in eine Welt hinab unter die U-Bahnen führen. Eins hat Scarlet schnell herausgefunden: Es gibt keine Zufälle.
Meine Meinung:
Zu Beginn möchte ich erst einmal meinen Dank an Kira von Bibliophile Hermine äußern. Dank ihr durfte ich dieses Buch lesen und als Gastrezension bei ihr online stellen. Vielen lieben Dank für diese tolle Chance. Auch möchte ich mich sogleich beim Verlag bedanken, der dies ebenfalls möglich gemacht hat.
Somnia gehört zu der Reihe “Die Uralte Metropole” von Christpoph Marzi, kann aber unabhängig von dieser gelesen werden. Ich selbst habe bisher die Reihe auch noch nicht gelesen und kam mit der Geschichte und deren Hintergründe gut zurecht.
Erzählt wird die Story aus der Sicht von Scarlet Hawthrone in der dritten Person und von Anthea Atwood aus der Ich-Perspektive. Überwiegend wird die Geschichte aus der Sicht von Scarlet erzählt. Wenn die beiden Charaktere gemeinsam ein Erlebnis erleben, dann vermischen sich die Erzählerstile. Diese Vermischung war für mich persönlich stellenweise schwer nachzuvollziehen, aber zugleich auch eine Stütze im Bezug darauf, wer gerade von den Charakteren was denkt oder sagt. Bisher habe ich noch kein Buch lesen dürfen das so aufgebaut ist. Eine sehr interessante Erfahrung.
Das Buch an sich ist unterteilt in fünf größere Abschnitte. Der erste Abschnitt ist hierbei mit seinen knapp 300 Seiten der längste. Anschließend folgt ein “Zwischenspiel”. In diesem erzählt eine neue Figur seine eigene Geschichte aus der Vergangenheit. Hierbei nutzt sie die Ich-Perspektive und ist in Briefform gehalten. Nach diesem “Zwischenspiel” geht es normal mit der Geschichte weiter, bis erneut, ausgerechnet da wo es sehr spannend wird, ein neues “Zwischenspiel” folgt. Nach diesem folgt das Grande Finale auf den letzten 50 Seiten. Wer dann immer noch nicht bereit ist das Buch auf die Seite zu legen, der kann noch eine wunderbare Kurzgeschichte im Anschluss lesen.
Sehr gut gefallen an Somnia hat mir die kunterbunte Mischung an verschiedensten Fantasywesen. Von Elfen, Spinnenmenschen, Ratten, Engel und Dämonen war fast jedes Wesen anzutreffen. Auch andere Geschichten, wie Peter Pan, Der Rattenfänger und viele weitere finden ihren Weg in das Buch und machen es somit zu etwas wirklich besonderem. Im Grunde lässt sich schreiben, dass gut ein Drittel des Buches aus Geschichtserzählungen besteht. Es wurde dabei aber niemals langweilig, selbst wenn man dachte, ach diese Geschichte kenne ich schon, denn meist kam es in diesen Erzählungen anders, als man es erwartet hätte.
Der Schreibstil des Autors ist sehr speziell. Wie ich bereits oben erwähnt habe, hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, welches diesem ähneln würde. Es ist auf seine eigene Art und Weise geschrieben und hebt sich hiermit aus der Masse heraus. Ich persönlich hatte zwar immer wieder meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und auch mir der Storyline an sich, da auch diese manchmal sehr sprunghaft gehalten ist, aber im großen und ganzen kam ich zurecht.
Ein paar Worte zu den Charakteren:
Scarlet, eine der Protagonisten, ist ein sehr eigentümlicher Charakter. Dies liegt aber daran, dass sie selbst unter einer Amnesie leiden und nichts über sich weiß. Durch diesen Umstand fiel es mir sehr schwer sie einzuschätzen.
Anthea Atwood ist eine liebreizende alte Dame, die ich vom ersten Moment an gemocht habe. Sie ist wahnsinnig intelligent, zuvorkommend, geheimnisvoll und hat immer einen Plan auf lager.
Covertime:
Wer mich kennt, der weiß, dass ich schöne Cover liebe und sehr oft auch Bücher nach diesem Aspekt kaufe. Auch hier muss ich schreiben, dass mich das Cover von der ersten Sekunde an in den Bann gezogen hat. Die Schemen der Stadt, die herunterfallende Frau und die Verzierungen darum herum sind dem Designer sehr gut gelungen und das Bild wirkt stimmig und interessant zugleich.
Fazit:
In meiner Überschrift zur Rezension sage ich im Grunde alles, was man wissen muss. Es ist eine besondere Geschichte mit vielen Erzählungen, verschiedenen Wesen und eine Story, die man so nicht erwarten würde. Der Schreibstil des Autors ist außergewöhnlich in all seinen Bestandteilen. Persönlich bin ich gespannt, ob die Reihe “Die Uralte Metropole” auch in diesem Stil geschrieben ist und werde sie demnächst auch lesen.
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Cover: Piper Verlag