Rezensionen

Rezension zu “Darwin City-Die Letzten der Erde” von Jason M. Houch

Allgemeine Informationen:

Autor: Jason M. Hough
Titel: Darwin City – Die Letzten der Erde
Reihe: Die Dire-Earth-Trilogie
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Science Fiction
Erscheinungsdatum: 01.09.2016
Seiten: 605
Preis:
– Print, Tb: 9,99 €
– E-Book: 9,99 €
ISBN: 978-3426519349

Bewertung: 3,5 /5 Sterne

Inhaltsangabe:

Die Menschheit wurde von einer Krankheit komplett verändert. Ein Mensch war nicht gleich ein Mensch. Einziger sicherer Hafen und Fluchtstätte vieler noch nicht kranker Menschen ist Darwin City. Eine Stadt in deren Mitte Aliens vor ein paar Jahren einen Weltraumaufzug erbaut hatten, und dessen Aura die Menschen vor dieser Krankheit schützt. Doch innerhalb des Schutzes und gegen die Orbitaler entfacht ein Kampf der Macht, wo ein einfacher Mann eine größere Rolle spielt, als er sich wünscht.

Meine Meinung:

Science Fiction. Ein Genre dem ich sehr lange den Rücken gekehrt habe. Und nun nach vielen Jahren dachte ich mir, ich will mal wieder ein Buch aus diesem Genre lesen. So durchforstete ich das Internet und stieß auf Darwin City. Mein Interesse war geweckt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Das erste Kapitel des Buches musste ich zweimal lesen, um wieder in die Materie hineinzufinden. Ich verstand zunächst einige Erklärungen nicht, was aber nicht außerordentlich schlimm war, da ich beim zweiten Mal lesen sofort in den Lesefluss gekommen war.
Sehr auffällig waren für mich die vielen detaillierten Beschreibungen der Stadt, des Zentrums und des Weltraumaufzuges. Ich persönlich mag nicht so viele Beschreibungen, da hier die eigene Fantasy eingegrenzt ist. Zu den Erklärungen hinzu kamen auf den ersten Seiten des Buches noch Bildmaterial. Auf diesen wurde der Aufbau der orbitalen Stationen und der Stadt Darwin City veranschaulicht. Solche Bilder zur Erklärung finde ich immer sehr gut.
Die Story wird vom Autor in der Dritten Person erzählt und beginnt mitten im Geschehen eines Bergungsteams im Jahre 2283. Der Kapitän des Teams ist unter anderem einer der vier Hauptprotagonisten, die mit Hilfe von Wechsel der Perspektive die Geschichte erzählen.

Die Protagonisten sind, bis auf eine Ausnahme, anfangs schwer einzuschätzen, da man ihre genauen Ziele noch nicht erahnen kann.
Einzig die Wissenschaftlerin Tania ist klar strukturiert und dem Leser wird schnell bewusst, was sie erreichen will.
Neil, ein Geschäftsmann, zugleich Wissenschaftler und ehemaliger Inhaber von Darwin City, ist der in meinen Augen schwierigste Charakter. Zwischen Machtbesessen, intelligent und um das Wohl Aller besorgt ist alles möglich. Erst am Ende des Buches erkennt man den wahren Charakter dieses Mannes.
Skyler, der Anführer des Bergungsteams erfüllt eine Vermittlerrolle und zugleich ist er einer der wichtigsten Charaktere in diesem Buch. Ich persönlich habe ihn sehr gemocht. Er ist kein strenger Mann, schaut immer auf seine Teammitglieder und kämpft ebenso um Gerechtigkeit und Liebe.
Russell Blackfield dagegen ist das genaue Gegenteil von allen anderen Charakteren. Gelinde gesagt, wächst während dem lesen der Wunsch, diesen Mann auf den Mond schießen zu dürfen.
Die Mischung dieser unterschiedlichen Charaktere macht die Story sehr interessant. Jeder Einzelne erfüllt eine tragende Rolle, welche aber erst später im Laufe der Geschichte zusammen geführt wird zu einem Gesamtbild.
Sehr hervorzuheben ist hier, dass die Protagonisten mit ihrem persönlichem Charme und Sarkasmus den Leser ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Auffällig gut gelungen sind die einzelnen Spannungsbögen, die immer wieder in der Geschichte auftreten. Diese sind so extrem fesselnd, dass es mir unmöglich erschien das Buch aus den Händen zu legen, bevor nicht diese Spannung ein wenig geringer geworden war.
Manche Passagen des Buches, vor allem die, in denen die Infizierten eine wichtige Rolle spielten, erinnerten mich interessanterweise an Walking Dead. Auch wenn die Krankheit SUBS, die in diesem Buch die Menschheit dezimiert hat (in ihrer Menschlichkeit), nichts mit den Geschehnissen in Walking Dead zu tun hat, konnte ich es nicht verhindern, dass ich mir die “Menschen” wie Zombies aus WD vorstellte. Persönlich brachte mir diese Vorstellung einen weiteren Spannungsbogen. Wer Walking Dead kennt, der weiß was ich meine. Kurz gesagt:  Gruselig.

Vom Ende der Geschichte bin ich ein wenig verwirrt. Hier gab es zwei Ereignisse, die ich nicht nachvollziehen kann, aber ich denke, dass dies mit Absicht so vom Autor gehalten wurde, um in Band zwei der Trilogie darauf Antworten geben zu können. Beziehungsweise, um die Neugierde auf den Folgeband zu steigern.

So nun noch kurz meine Meinung zum Cover:
Ich persönlich finde, dass man diesem auf den ersten Blick sofort das Genre ansieht. Ein Pluspunkt. Die Säule in der Mitte wird höchstwahrscheinlich den Weltraumaufzug darstellen, der in Darwin City verankert ist. Unten erkennt man, bei genauerer Betrachtung der Schatten, das es sich hierbei um Gebäude handelt, die jedoch schon sehr zerfallen sind. Warum jedoch das gesamte Cover in solch dunklen Farben gehalten ist, ist mir persönlich nicht ganz klar. Soll dies die Gefühle der Menschen wiederspiegeln? Oder das trostlose Leben innerhalb der Stadt und deren Aura? Ich weiß es nicht.
(Anmerkung: Das Cover auf dem Bild oben ist heller, als das Cover der Prints)
Im Gesamtbild betrachtet ist meiner Meinung nach dieses Cover dennoch gut gelungen und stellt einen Bezug zu der Geschichte und dessen Genre her.

Fazit:

Mit seinen über 600 Seiten hat Jason M. Hough eine Welt erschaffen, die einiges zu bieten hat. Zumindest dem Leser. Durch die einzelnen Spannungsbögen schafft es der Autor es einen Leser richtig zu fesseln. Auch wenn anfänglich bei mir Verwirrung vorlag, konnte diese im Laufe der Geschichte zumeist aufgelöst werden. Ob ich die Fortsetzung dieses Buches lesen werde, steht noch in den Sternen. Abgeneigt bin ich nicht und meine Neugierde hat Jason M. Hough absolut geweckt. Doch dieses Genre stellt nach wie vor für mich eine gewaltige Herausforderung dar.

Ich möchte mich an dieser Stelle dem Verlag danken, dass ich dieses Buch lesen und rezensieren durfte.

© Cover: Droemer Knaur

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