Rezension zu “Das Herz im Glas” von Katharina V. Haderer
Allgemeine Informationen:
Autor: Katharina V. Haderer
Titel: Das Herz im Glas
Reihe: Ja
Verlag: Drachenmond Verlag
Erscheinungsdatum: 25.03.2017
Seiten: ca 420
Preis:
– E-Book: 4,99 €
– Print: 14,90 €
ISBN: 978-3959913317
Inhaltsangabe:
Ein Prinz ohne Königreich. Ein Mädchen ohne Namen. Eine Stadt ohne Moral.
Um einen Mörder zu finden brechen die Geschwister Ezra, Aenne und Caedes auf in die sagenumwobene Stadt Terra Talioni. Auf der Spur eines Schlächters, der menschliche Organe für finstere Blutmagie missbraucht, führt der Weg die Geschwister vom Armenviertel bis hin zur hohen Aristokratie. Das Netz der Intrigen ist gesponnen und Caedes, ein Drachentöter, merkt schnell das er viel zu verlieren hat in dieser einen Stadt. Sein Herz, seinen Verstand und sein Leben.
Meine Meinung:
Mir wurde damals schon dieses Buch von der Bloggerkollegin Anja (Bücherliebe) mit leuchtenden Augen empfohlen, da war das Werk noch nicht einmal beim Drachenmond Verlag. Leider verlor ich das Buch aus den Augen, bis ich es überraschenderweise auf der Messe wieder sah, nur mit einem neuen Mantel versehen. Schnell gekauft und schnell gelesen. Und nun möchte ich euch meine Meinung dazu schreiben:
Ehrlich gesagt hatte ich mir von diesem Buch ein wenig was anderes erwartet. Eine Geschichte, die vor Spannung nur so tropft, in der die Intrigen aus den Seiten springen und die Protagonisten schier in die Irre geführt werden. Doch meine Erwartungen erfüllten sich auf anderem Wege.
Der Prolog gestaltete sich sehr interessant und weckte gleich meine Neugierde. Das erste Kapitel beginnt mit den drei Geschwistern, die in die Stadt reisen um ihre Nachforschungen zu beginnen. Sehr gut fand ich hierbei, das die Hintergrundinformationen zu den drei Geschwistern schnell beschrieben wurden. Hier fand die Autorin eine Möglichkeit, diese Informationen knapp auf den Punkt zu bringen und zugleich alle Zusammenhänge zu offenbaren. Dies empfand ich als sehr angenehm. Nach dem kennen lernen der Protagonistin stürzen sich diese in die Stadt und das Spiel beginnt. Zunächst jedoch sehr zögerlich. Bis ca. zur Mitte geschah meiner Meinung nach nicht viel Interessantes. Auch selbst die Intrigen, die im Klappentext erwähnt wurden waren nicht stark ersichtlich. Nach der ersten Hälfte des Buches gab es dann einige Überraschungen. Es werden sehr grausame Szenen beschrieben, die mir einen Schauer über den Rücken jagten. Mit dieser Wandlung hatte ich wirklich nicht gerechnet. Und im Anschluss kommt die Story so richtig in fahrt. Die Ereignisse überschneiden sich, die Grausamkeiten werden immer mehr in den Höhepunkt getrieben und die Spannung war mit jeder Faser spürbar. Ansprechen hätte mich keiner brauchen während dem Lesens, da ich höchstwahrscheinlich einen Herzinfarkt erlitten hätte. Das Ende überraschte mich dann gleich noch einmal.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin das Buch wirklich gut durchdacht hat. Bei den gesamten Intrigen, die im Laufe der Geschichte entstanden war dies eine Meisterleistung. An manchen Stellen war ich persönlich zwar etwas verwirrt, aber im Rückblick betrachtet erscheint mir alles logisch und nachvollziehbar. Hier spiegelt sich auch der Schreibstil der Autorin wieder. Katharina V. Haderer beschreibt zum Teil sehr ausführlich. Dies ist im gewissen Maße auch von Nöten um die Hintergründe des Buches zu verstehen.
Die Story allgemein wird überwiegend von den drei Geschwistern Ezra, Aenne und Caedes mit Hilfe des Perspektivenwechsel erzählt. Kurzzeitig erfährt der Leser auch Informationen aus der Sicht von Nebencharaktere. Besonders hervorzuheben ist hier, dass der Wechsel der Perspektive unerwartet und auch innerhalb eines Kapitels mehrfach geschieht. Zu Beginn hatte ich hierbei meine Schwierigkeiten, da ich noch keinen persönlichen Bezug zu den Charakteren hergestellt hatte und die Namen des öfteren verwechselt hatte. Die Protagonisten selbst waren auch sehr gewöhnungsbedürftig. Ezra, der Älteste der Geschwister wirkte auf mich stellenweise überheblich und herrisch. Ihm konnte ich keine Sympathie entgegen bringen. Aenne, die mittlere Schwester, ist ebenfalls sehr eigen und schwer zu beschreiben. Sie ist auf der einen Seite stur und gebildet, aber auf der anderen Seite wirkte sie auch oft naiv und nicht in die Welt passend. Auch Aenne konnte ich keine Sympathie entgegen bringen. Caedes, der Jüngste der Gruppe, hatte es stattdessen geschafft mein Herz zu erobern. Er ist ein lockerer Charakter. Er ist lustig, leidenschaftlich, draufgängerisch aber auch er kann sehr gut Verantwortung übernehmen und sich Situationen ernst entgegen stellen. Diese Mischung machte für mich persönlich Caedes so besonders und liebenswürdig.
Covertime: Meiner Meinung nach ist dieses Cover perfekt für das Buch. Ich könnte mir kein besseres Design vorstellen.
Fazit:
Nach einem langsamen Start entwickelte sich die Geschichte ab der zweiten Hälfte des Buches rasant. Es wurde richtig spannend und die Grausamkeiten, sowie die Intrigen übertrafen sich selbst. Zwei Protagonistin konnten mich nicht von sich überzeugen, dafür eroberte Caedes, der dritte Protagonist, mein Herz. Der Schreibstil ist gut, aber manchmal auch ein wenig zu langatmig. Die Intrigen waren in der Geschichte so komplex, dass es des öfteren zu Verwirrung kam. Nach dem beenden des Buches waren jedoch alle Erklärungen bezüglich den Intrigen verständlich und das Netz konnte entworren werden.
Gesamt betrachtet hat mir das Buch gefallen, aber meiner Meinung nach hätte es noch potenzial zu mehr.
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Bild erstellt von Ramona Gall
Cover: Drachenmond Verlag