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\Rezension\ “Zwielichtfunkeln – Isabellas Schatten” von Sandra Karin Foltin

Wer von euch hat eigentlich Geschwister, oder sogar einen Zwilling?

Ich selbst bin ein Einzelkind, wünschte mir jedoch schon immer eine Schwester, mit der ich alles teilen könnte, Spielsachen, Geheimnisse und jetzt am besten Bücher.


Das Buch ist ein Rezensionsexemplar, welches mir die Autorin zur Verfügung gestellt hat.

Aufgrund Text, Bild und Verlinkung ist dieser Beitrag mit Werbung zu kennzeichnen.


Klappentext:

Bei einem Unfall verliert Stella ihre Zwillingsschwester Isabella und überlebt selbst schwerverletzt. Der schmerzhafte Verlust und die Vorwürfe ihrer Mutter treiben Stella zu einem Selbstmordversuch. Doch der misslingt. Zur Heilung wird sie auf einen Therapiehof geschickt. Dort freundet sich Stella mit der magersüchtigen Mia sowie dem Reitlehrer Raphael an und verliebt sich in den düsteren Damon. Aber alle drei umgibt ein mysteriöses Geheimnis. Ein Wettkampf um Stella beginnt. Völlig zerrissen weiß das Mädchen nicht mehr, wem es trauen kann und was Realität ist. Halluzinationen verfolgen Stella. Bis die immer wiederkehrenden Botschaften von Isabellas Schatten sie erneut zu einer endgültigen Entscheidung drängen: Leben oder Sterben?


ca. 330 Seiten / Genre: Fantasy / Preis: E-Book: 4,99€ (auch im Kindleunlimited), Print: 12,95€ / erschienen: 14.04.2019 / Stöbern auf Amazon oder bei Sandra Karin Foltin


Meine Meinung:

Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich dieses Buch auf jeden Fall lesen. Mich hatte die Grundidee sehr neugierig gemacht, vor allem Stellas Gefühlswelt und dessen Entwicklung hat mich sehr interessiert.

Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Figuren erzählt. Im Vordergrund der Story stehen Stellas Erzählungen, aber auch Mia, Damon und Raphael erzählen die Geschehnisse aus ihrer Sicht. Dabei kommt es auch vor, dass bestimmte Situationen aus der Sicht von zwei Charakteren erzählt wird. Aber dadurch wird die Geschichte nicht langweilig, auch wenn es sich teilweise um Wiederholungen handelt.


Die Charaktere:

Stella ist die Protagonistin der Geschichte und steht von Anfang an im Mittelpunkt des Geschehens. Überwiegend wird die Story aus ihrer Sicht erzählt. Besonders gefallen hat mir, dass die Gefühle von Stella ausführlich beschrieben werden, auch deren Entwicklung kann man gut verfolgen. Stella selbst ist mir nicht zu hundert Prozent sympathisch. Sie hat eine gewisse Eigenart, bei der ich immer wieder den Kopf schütteln und die Augen verdrehen musste. Und dennoch wirkt selbst diese Eigenart authentisch für das Alter und die Erkrankung von Stella.

Mia ist ein sehr liebenswürdiger Charakter, den ich vom ersten Moment auch gleich ins Herz geschlossen habe. Sie ist sehr offen und hilfsbereit gegenüber ihren Mitmenschen. Sie umgibt ein sehr mysteriöses Geheimnis, das sie umso interessanter macht, denn man möchte dieses Geheimnis unbedingt wissen.

Raphael ist ein Teil der Therapie auf dem Therapiehof. Er ist der Reitlehrer auf dem Hof und zugleich der Sohn des Arztes. Ihn mochte ich auch sehr gerne, er wirkt sensibel und kümmert sich nicht nur um die Pferde fürsorglich, sondern auch um die Menschen, die auf dem Therapiehof sind.

Damon ist ein düster gehaltener Charakter mit einer ganzen Portion an Geheimnissen. Diese wollte ich jedoch nicht so unbedingt in Erfahrung bringen wie die von Mia, dafür war mir Damon einfach zu unsympathisch. Doch ich muss auch sagen, dass sich Damon im Laufe der Story sehr unerwartet entwickelt hat.


Die Story:

Der Klappentext verrät bereits das Wichtigste der Geschichte. Im Vordergrund steht Stellas Vorgeschichte, der Verlust ihrer Zwillingsschwester, ihre Trauer und die Bewältigung jener.

Hier möchte ich die Beschreibungen der Therapie und die Entwicklung von Stellas Trauerbewältigung positiv hervorheben. Sandra Karin Foltin hat diese sehr authentisch in allen Facetten beschrieben. Nichts ist auf der Welt rosig und solch ein Verlust arbeitet in einem Menschen mehr, als man auf den ersten Blick zu erkennen vermag. Und genau das hat die Autorin wirklich toll geschafft zu beschreiben.

Mit der ersten Hälfte der Geschichte wird man in die Welt von Stella geführt, man lernt sie selbst kennen sowie auch ihr Umfeld, den Therapiehof. Ab der zweiten Hälfte des Buches hatte mich Sandra Karin Foltin mehr als überrascht. Mit solchen Entwicklungen hatte ich nicht gerechnet und war dementsprechend auch erst einmal sprachlos. Die Story entwickelt sich in eine Richtung, die aus dem Klappentext nicht hervorgeht und somit auch die Leser überraschen wird. Auch gewinnt die Geschichte nochmals an Tiefe und zeigt, welche Hintergrundgeschehnisse bereits seit Stellas Kindheit die aktuelle Zeit beeinflussen.

Wenn ich dachte die unerwarteten Entwicklungen machen mich sprachlos, dann kann ich nur sagen, dass das Ende mich richtig von den Socken gehauen hat. Unerwartet ist hierfür nicht einmal ein Begriff. Es endet in einem Feuerwerk aus Gefühlen und viel Action.


Der Schreibstil:

Der Schreibstil von Sandra Karin Foltin ist sehr angenehm zu lesen. Besonders gefallen haben mir, wie oben bereits erwähnt, die Beschreibungen der Gefühlswelt von Stella und die Therapie selbst auf dem Therapiehof.

Jeder Charakter hat seine eigene Tiefe und wirkt in seinen Handlungen, im Rückblick, authentisch.

Den Spannungsbogen konnte die Autorin auf jeden Fall aufbauen und hat das Ende auch mit einem lauten *Bumm* zum Höhepunkt gebracht.


Mein Fazit:

Ein Buch mit vielen unerwarteten Wendungen und einem richtig grandiosem Finale.

Ich kann euch die Geschichte von Stella auf jeden Fall weiter empfehlen und hoffe, dass sie euch genauso gefällt wie mir. Der Übergang von einem Roman mit viel Gefühl und einer dunklen Welt, in einen Roman mit Fantasy-Elementen ist Sandra Karin Foltin richtig gut gelungen.

Einziger Kritikpunkt ist Stella mit ihrer Eigenart, die dafür gesorgt hat, dass ich ihr nur wenig Sympathie entgegenbringen konnte. Gestaltet sich natürlich beim Lesen schwierig, wenn sie die Hauptperson in der Geschichte ist.

Von mir bekommt dieses Buch 4/5 Sterne.

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© Cover: Sandra Karin Foltin

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